Michael Zirn

Ich wurde 1954 in Freiburg geboren und bin seit über 30 Jahren im fränkischen Raum als selbstständiger Fotograf tätig.
Seit Mitte der 90er Jahre beschäftige ich mich mit der Technik der Fotoemulsion.

Hieraus resultieren zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen.
Highlight war die Ausgestaltung des Schweizer Pavillons zur Biennale 2012 in Venedig mit einer 286 m² großen Fotoemulsion.

Trotz aller technischer Fortschritte, trotz aller neuer Möglichkeiten der Bild-Manipulation mit Mitteln des Computers beschwört Zirn bei seinen freien Arbeiten den Zauber klassischer Dunkelkammerkunst.

Er lässt die Schönheit seiner Fotografien zerfallen, bricht die ins Bild kriechende Zerstörung am Punkt der Wiedergeburt einer anderen, neuen Qualität von Ästhetik. Zirn verfremdet die gewohnte Präzision der Photo-Grafie, der Licht-Zeichnung, gerade so, als wolle er Bilder malen.

Will er aber nicht.

Zirn lässt das Licht andere Formen der Manifestation eingehen, lässt das Licht andere Zeichen setzen.

Zirn fotografiert.

Und je „ungenauer“ seine Bilder, desto schärfer das Wesen der Ab-Bildung. Die schöne weiche Oberfläche seiner Menschen-Photo-Grafie entpuppt sich als poröse Bildhaut, die der Betrachter willentlich oder unwillentlich durchschaut.

Ist das, was er dort sieht, eine „Person“?

Ist das die „Maske“, die wir „Person“ nennen?

Und wenn es nicht die Person ist, die uns der Künstler hier transparent macht, was ist es dann?

Etwas Echteres? Etwas Anderes? Etwas Wesentliches!

Fritz Gruber